Neurowissenschaften an der TU München


Im Zeitraum von 2002 bis 2011 förderte die Friedrich Schiedel-Stiftung an der TU München den Friedrich Schiedel-Lehrstuhl für Neurowissenschaften. Zum Lehrstuhlleiter wurde Prof. Dr. Arthur Konnerth berufen, der 2001 mit dem Gottfried Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet wurde. Unter seiner Leitung konzentriert sich die Forschung am Lehrstuhl, der eng mit den klinischen Neuro-Fächern wie Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie zusammenarbeitet, hauptsächlich auf die neurowissenschaftliche Grundlagenforschung, also die Erforschung der molekularen und zellulären Grundlagen der Hirnfunktion. In den Studien geht es dabei sowohl um die Funktion einzelner Nervenzellen als auch um die Analyse größerer neuronaler Netzwerke. Prof. Dr. Konnerth und sein Team untersuchen einerseits die Vorgänge der Gedächtnisbildung bei gesunden Menschen, andererseits die Ursachen der Gedächtnisstörungen bei neurodegenerativen Erkrankungen und Schädigungen wie Alzheimer oder Demenz.

2015 erhielt Prof. Dr. Konnerth, Inhaber des Friedrich Schiedel-Lehrstuhls für Neurowissenschaften, gemeinsam mit drei anderen Wissenschaftlern den mit einer Million Euro dotierten „Brain Prize“ – die von der dänischen Grete Lendbeck European Brain Research Foundation verliehene weltweit höchstdotierte Auszeichnung für Neurowissenschaften. Ausgezeichnet wurde er für seine Anwendung der Zwei-Photonen-Mikroskopie, eines optischen Verfahrens, mit dem sich Gehirnaktivitäten detailliert beobachten lassen. Die anderen mit dem Brain Prize 2015 ausgezeichneten Forscher sind Winfried Denk (Max-Planck-Institut für Neurobiologie, München), David Tank (Princeton University, New Jersey) und Karel Svoboda (Howard Hughes Medical Institute, Maryland).